Einst fiel mir ein
Kalenderblatt aus dem Jahre 1996 in die
Hände, dessen
Rückseite neben dem üblichen Horoskop-Hokuspokus und
einem
Kochrezept
von sieben Sätzen, auch eine Warnung vor Giftpflanzen
enthielt. So
sollen
gerade die besonders schön aussehenden Pflanzen oft Gift- und
Reizstoffe
enthalten. Dem Gartenbesitzer wird empfohlen, möglichst auf
solche
Pflanzen
zu verzichten, sofern Kleinkinder im Hause leben. Als giftige Pflanzen
sind
dabei unter anderem auch das Bilsenkraut, die Hundspetersilie, das
Schöllkraut und die Wolfsmilch aufgeführt.
Bilsenkraut
ist, ebenso wie die
drei
anderen zitierten Pflanzen, eher unscheinbar denn eine Zierpflanze und
selbst
als Wildpflanze eine Rarität. Es wird wohl kaum in einem
Garten
anzutreffen
sein. Hundspetersilie,
Schöllkraut
und
Wolfsmilch
sind verbreitete
Unkräuter, die sich ihren Zugang in die Gärten schon
aus
eigener
Kraft schaffen. Gerade bei der Hundspetersilie bin ich mir sicher,
daß
sie in vielen Gärten unerkannt ihr Dasein fristet. Gerne wird
auch
auf
die Giftigkeit von Fingerhut,
Eisenhut
und
Oleander
hingewiesen. Daß auch
die
beliebten Tulpen,
Narzissen,
Schneeglöckchen,
Märzenbecher
usw. Giftstoffe
enthalten,
wird oft übergangen, denn ganz auf Grün will man nun
ja auch
nicht
verzichten.
Nicht Verbannung sondern Aufklärung ist angesagt. Das blose
Berühren
einer Giftpflanze hat (individuelle allergische Reaktionen
außen
vor
gelassen) weniger negative Folgen als das Berühren einer
Brennessel,
und nicht alles was die
Natur
hervorbringt, ist für den Mund bestimmt sondern vieles einfach
nur
für
das Auge. Die Pflanze, die zu den meisten Vergiftungen bei Kindern
führt,
ist übrigens der Tabak.
Viele Kinder
ziehen sich schwere Nicotin-Vergiftungen durch Lutschen von
Zigarettenstummel
zu, die von den Eltern achtlos im Aschenbecher zurückgelassen
wurden.
Das GIFTPFLANZEN.COMpendium will Ihnen einige Giftpflanzen vorstellen, wobei ein bewußt ausschweifendes, mit zahlreichen Exkursen versehenes Konzept gewählt wurde. Sie sollen ebenso Informationen über die Definition von Gift, über andere Gefahrstoffe als Gifte, über die chemische Zeichensprache und über Maßnahmen bei Vergiftungen erhalten. Die systematische Einteilung der Pflanzen, die Unterteilung der Pflanzengifte, Möglichkeiten des Bezugs von Pflanzen, Besichtigungsmöglichkeiten in Botanischen Gärten und ein kommentiertes Literaturverzeichnis mit Bestellmöglichkeit beim Buchhändler Amazon.de sollen weiterhelfen, Ihr Wissen (nicht nur) über Giftpflanzen zu komplettieren. Welche Informationen Sie dem GIFTPFLANZEN.COMpendium letztendlich entnehmen, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Sie werden auch genügend Informationen über den Eisenhut erhalten, ohne sich mit der Pflanzensystematik oder der chemischen Zeichensprache beschäftigen zu müssen. Andererseits soll Ihnen jedoch die Möglichkeit gegeben werden, zumindest einen Einstieg in komplexere Sachverhalte zu gewinnen.