Über Gifte

Was versteht man eigentlich unter Giften? Die Brockhaus Enzyklopädie schreibt hierzu: »Gifte sind Stoffe, die nach Eindringen in den menschlichen oder tierischen Organismus zu einer spezifischen Erkrankung (Vergiftung) mit vorübergehender Funktionsstörung, bleibendem Gesundheitsschaden oder Todesfolge führen«.

Dekoration

Diese Formulierung kann so nicht stehen bleiben, denn ob ein Stoff zu einer Vergiftung führt, hängt nicht nur vom Stoff selbst ab, sondern auch von der Menge, die in den Organismus eindringt. Letztendlich kann jeder Stoff zu einer Vergiftung führen. Es gibt aber Stoffe, die bereits in sehr kleinen Mengen eine Vergiftungen bewirken und Stoffe, die erst in großen Mengen eine Erkrankung verursachen. Was liegt da näher als eben die Menge, die für eine Vergiftung notwendig ist, heranzuziehen, um zu entscheiden, ob ein Stoff als giftig oder nicht giftig zu bezeichnen ist. Für die Technik gibt es eine solche (gesetzliche) Definition von Giften - sie ist neuerdings im GHS-System (Global Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals) beschrieben, das die bisherige Gefahrstoffverordnung ablöst. Hierbei wird der sogenannte LD50-Wert für die Ratte herangezogen. Das GHS-System unterscheidet aber auch zwischen akuter und chronischer Toxizität und hat dafür verschiedene Symbole. Die Bezeichnungen »sehr giftig«, »giftig« oder »gesundheitsschädlich« werden deshalb auch nicht mehr verwendet. Das GHS-System darf seit Januar 2009 verwendet werden, ab Dezember 2010 ist es zumindest für Stoffe verbindlich (für Gemische gelten längere Fristen). Eine gleichzeitige Nutzung der alten und der neuen Kennzeichnung ist nicht zulässig.

LD50-Wert (Letale Dosis 50 Prozent):
Eine Gruppe von Versuchstieren erhält auf das Körpergewicht bezogen (d.h. leichtere Tiere entsprechend weniger; schwerere Tiere entsprechend mehr), die gleiche Menge Giftstoff. Die Menge Gift, die dazu führt, daß die Hälfte der Versuchstiere zu Tode kommt, wird als LD50-Wert bezeichnet. Sie wird z.B. angegeben in Milligramm Giftstoff pro Kilogramm Körpergewicht des Versuchstieres. LD50 (Ratte) = 200 mg/kg würde bedeuten, daß Ratten, die ein Kilogramm schwer sind und denen 200 mg Giftstoff verabreicht werden, mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent zu Tode kommen. Ratten, die nur ein halbes Kilogramm wiegen, bekämen dabei nur die halbe Menge verabreicht; Ratten, die zwei Kilogramm wiegen, entsprechend die doppelte Menge.
Werden Stoffe eingeatmet, so läßt sich die absolute Menge, die ein Versuchstier aufgenommen hat, nur schwer ermitteln. Bei solchen Stoffen gibt man entsprechend die letale Konzentration (LC50) an und die Zeit, in der die Tiere dem Stoff ausgesetzt waren: LC50 (Ratte) = 1 mg/L/4 h bedeutet, daß ein Stoff, von dem sich ein Milligramm in einem Liter Luft befindet, über vier Stunden eingeatmet bei 50 Prozent der Ratten den Tod bewirkt

Die Menge, die zu einer Vergiftung führt, hängt neben der Art des Stoffes auch von der Art der Aufnahme ab. Giftige Stoffe können durch den Mund eingenommen (orale Aufnahme), durch die Haut (dermale Aufnahme) oder aber durch die Atmung (inhalative Aufnahme) aufgenommen werden. Daneben gibt es auch noch das direkte Einbringen von Giften in die Blutbahn (intravenös), das jedoch bei unbeabsichtigten Vergiftungen keine große Rolle spielt und daher auch keine Berücksichtigung findet. Solche Vergiftungen spielen aber sehr wohl bei Heroinabhängigen und bei ärztlichen Kunstfehlern eine Rolle (warum man in der Medizin von Kunstfehlern spricht und nicht von menschlichem Versagen, bleibt mir indes ein Rätsel - macht dort die Kunst der Medizin den Fehler und nicht der Mensch oder ist es schlichtweg Blasphemie Ärzte als Menschen zu bezeichnen?). Je nach Art des Giftes ist die eine oder andere Art der Aufnahme die gefährlichere.

Das GHS-System unterteilt die Gifte in folgende Kategorien (statt den hier aufgeführten LD50-Werten können auch Schätzwerte, sogenannte ATE-Werte, steht für acute toxicity estimates, verwendet werden):

Symbol

Signalwort und
Bezeichnung

Definition

GHS giftig GEFAHR
Akut toxisch
Kategorie 1
orale Aufnahme: LD50 (Ratte) bis 5 mg/kg

dermale Aufnahme: LD50 (Ratte oder Kaninchen) bis 50 mg/kg

inhalative Aufnahme: LC50 (Ratte) bis 0,05 mg/L/4 h für Aerosole und Stäube oder
LC50 (Ratte) bis 0,1 mL/L/4 h für Gase 
LC50 (Ratte) bis 0,5 mg/L/4 h für Dämpfe

GHS giftig GEFAHR
Akut toxisch
Kategorie 2
orale Aufnahme: LD50 (Ratte) bis 50 mg/kg

dermale Aufnahme: LD50 (Ratte oder Kaninchen) bis 200 mg/kg

inhalative Aufnahme: LC50 (Ratte) bis 0,5 mg/L/4 h für Aerosole und Stäube oder
LC50 (Ratte) bis 0,5 mL/L/4 h für Gase 
LC50 (Ratte) bis 2 mg/L/4 h für Dämpfe

GHS giftig GEFAHR
Akut toxisch
Kategorie 3
orale Aufnahme: LD50 (Ratte) bis 300 mg/kg

dermale Aufnahme: LD50 (Ratte oder Kaninchen) bis 1000 mg/kg

inhalative Aufnahme: LC50 (Ratte) bis 1 mg/L/4 h für Aerosole und Stäube oder
LC50 (Ratte) bis 2,5 mL/L/4 h für Gase 
LC50 (Ratte) bis 10 mg/L/4 h für Dämpfe

GHS Achtung ACHTUNG
Akut toxisch
Kategorie 4
orale Aufnahme: LD50 (Ratte) bis 2000 mg/kg

dermale Aufnahme: LD50 (Ratte oder Kaninchen) bis 2000 mg/kg

inhalative Aufnahme: LC50 (Ratte) bis 5 mg/L/4 h für Aerosole und Stäube oder
LC50 (Ratte) bis 20 mL/L/4 h für Gase 
LC50 (Ratte) bis 20 mg/L/4 h für Dämpfe

Die Symbole werden durch sogenannte H-Phrasen (Hazard-Statements; ehemals R-Sätze) zur Warnung und P-Phrasen (Precautionary Satements; ehemals S-Sätze) als Sicherheitshinweise ergänzt. Starke Gefährdungen (hier Kategorie 1 bis 3) werden zusätzlich noch mit dem Signalwort »GEFAHR«, weniger starke Gefährdungen mit dem Signalwort »ACHTUNG« gekennzeichnet.

Aerosol: In Luft feinverteilte Flüssigkeitströpfchen (Spray, Nebel)

Als chronische Toxizität hebt das GHS-System insbesondere die Karzinogenität (C), die Keimzellenmutagenität (M) und die Reproduktionstoxizität (R) hervor. Man spricht auch von der sogenannten CMR-Toxizität Bei der Reproduktionstoxizität wurde noch zusätzlich eine Kategorie »Wirkung über die Laktation« eingeführt. Die Definition der genannten chronischen Wirkungen ähnelt sich:

Symbol

Signalwort und
Bezeichnung

Definition

GHS Gefahr GEFAHR
Kategorie 1A
Es liegen Erkenntnisse beim Menschen vor, daß der Stoff ...

C: ...  karzinogen ist.
M: ...  vererbbare Mutationen in Keimzellen verursacht.
R: ...  die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt oder daß der Stoff Entwicklungsschäden bei den Nachkommen hervorruft.
GHS Gefahr GEFAHR
Kategorie 1b
Es liegen Erkenntnisse aus Tierversuchen vor, daß der Stoff ...

C: ...  beim karzinogen ist.
M: ...  vererbbare Mutationen in Keimzellen verursacht.
R: ...  die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt oder daß der Stoff Entwicklungsschäden bei den Nachkommen hervorruft.


GHS Gefahr ACHTUNG
Kategorie 2
Es liegen Anhaltspunkte aber noch keine gesicherten Erkenntnisse vor, daß der Stoff ...

C: ...  beim Menschen karzinogen ist.
M: ... vererbbare Mutationen in Keimzellen von Menschen verursacht.
R: ...  die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen beeinträchtigt oder daß der Stoff Entwicklungsschäden bei den Nachkommen hervorruft.




kein Symbol



kein Signalwort
Wirkung auf oder
über die Laktation 
nur R: Es liegen Nachweise oder Erfahrungen vor, daß der Stoff für die Gesundheit eines gestillten Kindes bedenklich ist.

Eine weitere Neuigkeit in der GHS-Systematik ist die sogenannte spezifische Zielorgan-Toxizität, die wiederum differenziert wird nach Zielorgan-Toxizität bei einmaliger und bei mehrmaliger Exposition.

GHS Gefahr GEFAHR
Kategorie 1
 
Schädigung bei niedrigen Konzentrationen (keine genaue Definition):
Schädigt die Organe (ggf. Organ spezifizieren, etwa »schädigt die Leber«).
Schädigt die Organe bei mehrmaliger oder längerer Disposition (ggf. Organ spezifizieren).
GHS Gefahr ACHTUNG
Kategorie 2
 
Mögliche Schädigung bei moderaten Konzentrationen (keine genaue Definition):
Kann die Organe schädigen (ggf. Organ spezifizieren).
Kann die Organe bei mehrmaliger oder längerer Disposition schädigen (ggf. Organ spezifizieren).
GHS Achtung ACHTUNG
Kategorie3
 
Findet nur Anwendung bei Reizung der Atemwege und bei narkotisierender Wirkung:
Kann die Atemwege reizen.
Kann zu Schläfrigkeit und Benommenheit führen.

Ebenfalls aufgeführt sind Stoffe, bei denen Aspirationsgefahr besteht. Damit sind Flüssigkeiten gemeint, die beim Eindringen in die Atemwege tödlich sein können (etwa Lampenöl). Es gibt nur eine Kategorie, die mit dem Signalwort »GEFAHR« und auch mit dem Gefahr-Symbol gekennzeichnet werden muß.

Begriffe, wie Supergift oder Ultragift kommen also weder in der neuen GHS-Systematik noch in der in der alten Gefahrstoffverordnung vor. Sie sind Erfindungen von professionellen Panikmachern und in keinster Weise definiert. Wenn Sie den Alkohol als Super- oder Ultragift bezeichnen wollen, kann Ihnen dies niemand verbieten. Als akut toxisch hingegen dürfen Sie ihn nicht bezeichnen, denn das stimmt nicht mit den Definitionen der GHS-Systematik überein. Am Ende dieses Kapitels erhalten Sie in einem Exkurs weitere Definitionen aus der GHS-Systematik.

Wie giftig sind Pflanzen?

Legen wir die Giftdefinition des GHS-Systems zugrunde und nehmen wir außerdem an, daß Ratte und Mensch etwa die selbe Empfindlichkeit gegenüber dem Gift besitzen. Eine Pflanze wäre dann als »akut toxisch Kategorie 3« zu bezeichnen, wenn weniger als 7,5 Gramm eingenommenes Pflanzenmaterial bei einem Kind von 25 kg Gewicht oder weniger als 22,5 Gramm Pflanzenmaterial bei einem Erwachsenen von 75 kg Körpergewicht mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent zum Tode führen. Dies trifft nur auf die potentesten Giftpflanzen, wie etwa den Blauen Eisenhut (Aconitum napellus) oder die Samen der Ricinusstaude (Ricinus communis) zu. Die meisten anderen Giftpflanzen besitzen eine weitaus geringere Toxizität und sind nichtmal in Kategorie 4 einzustufen. Dies soll Sie jedoch keinesfalls zum unbesorgten Umgang mit Giftpflanzen verleiten sondern lediglich die Relation zu der Giftigkeit anderer Substanzen aufzeigen, die aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind. Starke Vergiftungen durch Pflanzen sind nur zu erwarten bei

Es sei hier nochmals hervorgehoben, daß auch die Selbstmedikation durch Heilpflanzen (diese sind in der Regel auch Giftpflanzen) zu Vergiftungen führen kann. Wer unkritisch den Ausführungen der Hildegard vom Mäuseturm folgt, wir sich über kurz oder lang eine Vergiftung einhandeln. Viele Inhaltsstoffe von Giftpflanzen, etwa vom Fingerhut (Digitalis spp.), haben Einzug in die Medizin erhalten, allerdings befindet sich in jeder Tablette immer die gleiche Menge an Wirkstoff. Fingerhutpflanzen enthalten keineswegs immer die gleiche Menge Wirkstoff. Hier spielen Standort, Wetterbedingungen und verfügbare Nährstoffe eine wesentliche Rolle. Es gelten ähnliche Regeln, wie für die Geschmacksstoffe bei den eßbaren Früchten, denn auch nicht jede Erdbeere schmeckt gleich intensiv. Die Unbekümmertheit und Neugier von Kindern in die richtigen Bahnen zu lenken, ist Aufgabe der Erziehung und bedarf natürlich auch gewisser Grundkenntnisse über Giftpflanzen bei den Eltern. Verwechslungen mit eßbaren Pflanzen (ausgenommen Pilze) beschränken sich heutzutage auf die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) und das Maiglöckchen (Convallaria majalis), die gelegentlich mit dem Bärlauch verwechselt werden.

Wie giftig sind Pflanzengifte?

Im krassen Gegensatz zur eher mäßigen Giftigkeit der Giftpflanzen, steht die oft enorme Giftigkeit ihrer Inhaltsstoffe (Pflanzengifte, Toxine). Dieser Gegensatz ist schlichtweg darauf zurückzuführen, daß diese Toxine zumeist nur in sehr geringen Mengen in den Pflanzen enthalten sind. Festzustellen bleibt aber, daß Pflanzengifte die Giftigkeit der vom Menschen künstlich hergestellten Gifte teilweise um ein vielfaches übertreffen und ihrerseits selbst nur durch einige Tier- und Bakteriengifte (wie zum Beispiel das in der Kosmetik als Antifaltenmittel eingesetzte Botulinustoxin - Botox) übertroffen werden. Die folgende Graphik will Ihnen diesen Sachverhalt verdeutlichen:

Relative Giftigkeit

Das Volumen der Würfel in dem Diagramm soll ein Maß für die Menge darstellen, die benötigt wird, um eine Vergiftung herbeizuführen. Je kleiner der Würfel ist, desto giftiger ist die Substanz. Den roten Würfel für das Botulinustoxin (Botox) dürften Sie mit blosem Auge nur schwer erkennen. Für gewöhnlich greift man bei solchen Größenunterschieden zu logarithmischen Darstellungen, die jedoch wenig anschaulich sind. Dennoch will ich Sie anhand der folgenden Tabelle auch über absolute Zahlen informieren und zum Vergleich die Kantenlänge des Würfeldiagramms angeben (die nicht identisch mit den Maßen auf Ihrem Bildschirm ist sondern Bezug nimmt auf eine Kantenlänge von 100 mm für Natriumcyanid). Nur die farblich markierten Stoffe sind in der obigen Graphik aufgeführt.

Toxin Herkunft Giftigkeit*
mg/kg
Kantenlänge Würfel
mm
Kochsalz Suppe

1000

464

Meskalin Peyote-Kaktus (Lophophora williamsii), Rauschdroge

100

215

Natriumcyanid Industriechemikalie (Giftigkeit entspricht etwa der von Zyankali)

10

Vorgabe: 100

Nicotin Tabak (Nicotiana tabacum, Nicotiana rustica)

1

46

Tubocurarin Liane (Chondrodendron tomentosum und andere), Curare-Pfeilgift

0,5

37

Strychnin Brechnuß (Strychnos nux-vomica)

0,5

37

g-Strophantin Liane (Strophanthus gratus)

0,15

25

Aconitin Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)

0,15

25

y-Amanitin Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) und andere

0,1

22

Aflatoxin B1 Schimmelpilze (Aspergillus flavus)

0,01

10

Tetrodotoxin Kugelfische (Fugu rubripes und andere)

0,01

10

Batrachotoxin Pfeilgiftfrösche (Phyllobates terribilis)

0,008

9,3

Cobratoxin Giftschlangen, Kobra (Naja naja)

0,0003

3,1

Ricin Ricinuspflanze (Ricinus communis)

0,00002

1,3

Botulinustoxin (Botox) Bakterien (Clostridium botulinum)

0,00000003

0,14

*Für die Giftigkeit wurde hier nicht der LD50-Wert herangezogen, sondern die Minimale Letale Dosis. Dieser Wert entspricht der Giftmenge, bei der gerade noch mit einer tödlichen Vergiftung zu rechnen ist.



Exkurs: Gefahrstoffe

Weitere wichtige Gefahrstoffdefinitionen nach dem GHS-System
(in Europa auch CLP genannt
- Regulation on Classification, Labelling and Packaging of Substances and Mixtures -)


Symbol Bezeichnung Beschreibung
Explosiv explosiv  Es existiert eine Kategorie mit sechs Unterklassen. Zur Einstufung müssen physikalische Prüfergebnisse der entsprechenden Substanz herangezogen werden
Entzündbar entzündbares Gas Kategorie 1 gilt für Gase, die bei Standardbedingungen (20°C, 1013 mbar) im Luftgemisch mit einem Anteil von weniger als 13 Vol% entzündlich sind. Zudem gilt sie für Gase, bei denen die Differenz zwischen oberer und unterer Explosionsgrenze mehr als 12 Prozentpunkte beträgt. Diese Gase werden mit dem nebenstehenden Symbol und zusätzlich noch mit dem Signalwort »GEFAHR« gekennzeichnet.
Alle anderen entzündbaren Gase fallen in Kategorie 2, werden mit keinem Symbol, aber mit dem Signalwort »ACHTUNG« gekennzeichnet.
entzündbar entzündbares Aerosol Es gibt zwei Kategorien, beide werden mit nebenstehenden Symbol gekennzeichnet. Kategorie 1 (extrem entzünbares Aerosol) trägt das Signalwort »GEFAHR«., Kategorie 2 (entzündbares Aerosol) das Signalwort »ACHTUNG«. Die genaue Einstufung erfolgt über chemisch-physikalische Tests.
oxidierend oxidierendes Gas Gase, die Brände stärker unterhalten als ein synthetisches Luftgemisch mit einem Sauerstoffanteil von 23,5 % müssen als oxidierend gekennzeichnet werden (Signalwort »GEFAHR«; kann Brände verursachen oder verstärken).
Druckgas Gas unter Druck Die Kennzeichnung für Druckgasflaschen ist neu. Es gibt vier Gruppen, die das Vorliegen des entsprechenden Gases beschreiben: Gase, die auch unter Druck noch gasförmig vorliegen (Permanentgase, etwa Helium, Wasserstoff oder Sauerstoff)
Gase, die unter Druck als Flüssigkeit vorliegen (Flüssiggase, etwa Ammoniak oder die Campinggase Propan und Butan)
Gase, die verflüssigt wurden und bei tiefen Temperaturen vorliegen (flüssiger Stickstoff; Trockeneis, also verfestigtes Kohlendioxid, ist dabei offensichtlich durchgerutscht)
Gase, die unter Druck gelöst in einem flüssigen Lösungsmittel vorliegen (Acetylen; eigentlich müßte auch Mineralwasser darunter fallen)
entzündbar entzündbare Flüssigkeit Die Einstufung erfolgt in 3 Kategorien. Alle werden mit nebenstehendem Symbol gekennzeichnet, Kategorie 1 und 2 erhalten das Signalwort »GEFAHR«, Kategorie 3 das Signalwort »ACHTUNG«:
Kategorie 1: Flüssigkeit und Dampf extrem entzündbar (Flammpunkt < 23°C; Siedepunkt ≤ 35°C)
Kategorie 2: Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar (Flammpunkt <23°C; Siedepunkt > 35°C)
Kategorie 3: Flüssigkeit und Dampf entzündbar (Flammpunkt ≥ 23°C; Siedepunkt ≤ 60°C)
entzündbar entzündbarer Feststoff Die beiden Kategorien werden mit dem nebenstehenden Symbol gekennzeichnet, Kategorie 1 erhält das Signalwort »GEFAHR«, Kategorie 2 das Signalwort »ACHTUNG«. Die Einstufung erfolgt nach dem Abbrennverhalten.
entzündbar pyrophore Flüssigkeit
pyrophorer Feststoff
selbsterhitzende Stoffe
Sowohl für pyrophore Fllüssigkeiten als auch für pyrophore Feststoffe existiert eine Kategorie 1 mit nebenstehendem Symbol und dem Signalwort »GEFAHR«. Für Stoffe, die sich unter Luftzutritt erhitzen, gibt es zwei Kategorien, die zweite mit dem Signalwort »ACHTUNG«.
Kategorie 1 (pyrophor): Entzündet sich in Berührung mit Luft von selbst
Kategorie 1 (selbsterhitzend): Selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten
Kategorie 2 (selbsterhitzend): In großen Mengen selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten
entzündbar wasserreaktiv Stoffe, die mit Wasser unter Bildung entzünbarer Gase reagieren, werden in 3 Kategorien eingestuft. Alle werden mit nebenstehendem Symbol gekennzeichnet, Kategorie 1 und 2 erhalten das Signalwort »GEFAHR«, Kategorie 3 das Signalwort »ACHTUNG«. Die Einstufung erfolgt nach der Heftigkeit der Reaktion sowie nach der zu erwarteten Gasmenge.
oxidierend oxidierende Flüssigkeit:
oxidierender Feststoff
oxidierende Flüssigkeiten und oxidierende Feststoffe (früher brandfördernd) werden jeweils in drei Kategorien eingeteilt. Alle werden mit nebenstehendem Symbol gekennzeichnet, Kategorie 1 und 2 erhalten das Signalwort »GEFAHR«, Kategorie 3 das Signalwort »ACHTUNG«. Die Einstufung erfolgt durch Vergleich mit dem Oxidationsverhalten vorgegebener Chemikalien. Flüssigkeiten werden hierbei im Verhältnis 1:1 mit Cellulose vermischt und die Oxidationskraft ermittelt. Feststoffe werden sowohl im Verhälnis 4:1 als auch  1:1 mit Cellulose vermischt und mit der Brenndauer einer vorgegebenen Mischung Kaliumbromat/Cellulose verglichen, wobei das Gemisch mit der kürzeren Brenndauer die Einstufung bestimmt.
Kategorie 1 (flüssig): stärker als 50%ige Perchlorsäure
Kategorie 2 (flüssig): mindestens so stark wie wäßrige 40%ige Natriumchlorat-Lösung, aber schwächer als bei Kategorie 1
Kategorie 3 (flüssig): mindestens so stark wie 65%ige Salpetersäure, aber schwächer als Kategorie 2
Kategorie 1 (fest): kürzere Brenndauer als Kaliumbromat/Cellulose 3:2
Kategorie 2 (fest): kürzere oder gleiche Brenndauer wie Kaliumbromat/Cellulose 2:3, aber nicht zu Kategorie 1
Kategorie 3 (fest): kürzere oder gleiche Brenndauer wie Kaliumbromat/Cellulose 3:7, aber nicht zu Kategorie 2

ätzend korrodiert Metalle Eine Kategorie mit nebenstehendem Symbol und dem Signalwort »ACHTUNG«. Geprüft wird, ob bei 55°C Stahl- oder Aluminiumoberflächen mehr als 0,625 cm pro Jahr korrodiert werden.
ätzend ätzt die Haut Es gibt zwei Kategorien, wo bei die Kategorie 1 mit nebenstehendem Symbol und dem Signalwort »GEFAHR« zu kennzeichnen ist. Es wird ferner noch nach 3 Unterkategorien (1A, 1B und 1C) gestaffelt.
Zur Einstufung in Kategorie 1 können Erfahrungen bei Menschen über irreversible Hautschädigungen, Strukturbeziehungen zu anderen als ätzend eingestuften Stoffen, pH-Werten ≤ 2 oder ≥ 11,5, sofern eine ausreichende Reserve-Pufferkapazität gegeben ist (man hat sich jedoch gescheut, »ausreichend« näher zu definieren) oder tierexperimentelle Beobachtungen führen. Diese Beobachtungen sind folgendermaßen zu interpretieren:
Kategorie 1A: 3 Minuten Einwirkzeit - Zerstörnung der Haut bei einem von 3 Versuchtieren spätestens nach einer Stunde
Kategorie 1B: Bis 1 Stunde Einwirkzeit - Zerstörung der Haut bei einem von 3 Versuchstieren nach spätestens 14 Tagen
Kategorie 1C: Bis 4 Stunden Einwirkzeit - Zerstörung der Haut bei einem von 3 Versuchstieren nach spätestens 14 Tagen
reizend hautreizend Kategorie 2 hat das Ausrufezeichen als Symbol und wird mit dem Signalwort »ACHTUNG« versehen. In Kategorie 2 werden Stoffe eingestuft, die nach Erfahrungen beim Menschen zu reversiblen Hautschädigungen führen, Strukturbeziehungen zu anderen als hautreizend geltenden Stoffen haben oder zu Entzündungen, Rötungen, Schorfbildung etc. bei Versuchstieren führen.
Gefahr führt zu Augenschäden Es gibt die Kategorie 1 (Augenschäden) mit nebenstehendem Symbol sowie dem Signalwort »GEFAHR« und die Kategorie 2 (Augenreizung) mit dem Ausrufezeichen als Symbol und dem Signalwort »ACHTUNG«. Ätzende Stoffe der Kategorie 1 sind gleichzeitig in die Kategorie 1 für Augenschäden einzustufen. Ansonsten ähneln die Einstufungskriterien denen für ätzende Stoffe. Die tierexperimentelle Beobachtungen werden jedoch an den Augen durchgeführt. Entsprechende Zusammenhänge gelten auch zwischen den Kategorien hautreizend  und augenreizend.
Gefahr sensibilisierend Stoffe, die beim Einatmen eine Überempfindlichkeit der Atemwege, astmathische oder allergische Reaktionen hervorrufen, werden mit nebenstehendem Symbol und mit dem Schlüsselwort »GEFAHR« gekennzeichnet.
Stoffe, die bei Berührung mit der Haut zu allergischen Reaktionen führen können, werden mit dem Ausrufezeichen als Symbol und dem Schlüsselwort »ACHTUNG« gekennzeichnet.
umweltgefährdend gewässergefährdend  Es gibt eine Kategorie für akut toxische Stoffe und vier Kategorien für chronisch toxische Stoffe. Die Einstufung erfolgt anhand der akuten aquatischen Toxizität sowie unter Berücksichtigung der Abbaubarkeit und des Bioakkumulationspotentials
Akut Kategorie 1: nebenstehendes Symbol, Schlüsselwort »ACHTUNG«, sehr giftig für Wasserorganismen
Chronisch Kategorie 1; nebenstehendes Symbol, Schlüsselwort »ACHTUNG«, sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung
Chronisch Kategorie 2: nebenstehendes Symbol,, kein Schlüsselwort, giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung
Chronisch Kategorie 3: kein, Symbol, kein Schlüsselwort, schädlich für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung
Chronisch Kategorie 4: kein Symbol, kein Schlüsselwort, kann für Wasserorganismen schädlich sein mit langfristiger Wirkung
kein Symbol
die Ozonschicht schädigend Es gibt eine Kategorie ohne Symbol, aber mit dem Signalwort »GEFAHR«. Stoffe, die in Anhang I der Verordnung (EG)  Nr.2037/2000 aufgeführt sind, müssen entsprechend gekennzeichnet werden.




Mit Einführung der neuen GHS-Systematik haben auch die alten R- und S-Sätze ausgedient. Sie werden ersetzt durch die H-Sätze (Hazard Statements), P-Sätze (Precautionary Statements) sowie innerhalb der EU noch durch die sogenannten EUH-Sätze, die teilweise aber auch Sicherheitshinweise enthalten.


Übersicht der H-Sätze:

Die Kodierung der H-Sätze besteht aus dem Anfangsbuchstaben H und einer dreistelligen Zahl, deren erste Ziffer die Art der Gefahr beschreibt; die beiden letzten Ziffern sind eine fortlaufende Nummerierung. Es steht

H2nn     für    physikalische Gefahren,
H3nn     für    Gesundheitsgefahren,
H4nn     für    Umweltgefahren.

H200 Instabil, explosiv
H201 Explosiv, Gefahr der Massenexplosion.
H202 Explosiv; große Gefahr durch Splitter, Spreng- und Wurfstücke.
H203 Explosiv; Gefahr durch Feuer, Luftdruck oder Splitter, Spreng- und Wurfstücke.
H204 Gefahr durch Feuer oder Splitter, Spreng- und Wurfstücke.
H205 Gefahr der Massenexplosion bei Feuer.
H220 Extrem entzündbares Gas.
H221 Entzündbares Gas.
H222 Extrem entzündbares Aerosol.
H223 Entzündbares Aerosol.
H224 Flüssigkeit und Dampf extrem entzündbar.
H225 Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar.
H226 Flüssigkeit und Dampf entzündbar.
H228 Entzündbarer Feststoff.
H240 Erwärmung kann Explosion verursachen.
H241 Erwärmung kann Brand oder Explosion verursachen.
H242 Erwärmung kann Brand verursachen.
H250 Entzündet sich in Berührung mit Luft von selbst.
H251 Selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten.
H252 In großen Mengen selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten.
H260 In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase, die sich spontan entzünden können.
H261 In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase.
H270 Kann Brand verursachen oder verstärken; Oxidationsmittel.
H271 Kann Brand oder Explosion verursachen; starkes Oxidationsmittel.
H272 Kann Brand verstärken; Oxidationsmittel.
H280 Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren.
H281 Enthält tiefkaltes Gas; kann Kälteverbrennungen oder -Verletzungen verursachen.
H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein.
H300 Lebensgefahr bei Verschlucken.
H301 Giftig bei Verschlucken.
H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
H304 Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein.
H310 Lebensgefahr bei Hautkontakt.
H311 Giftig bei Hautkontakt.
H312 Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt.
H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
H315 Verursacht Hautreizungen.
H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
H318 Verursacht schwere Augenschäden.
H319 Verursacht schwere Augenreizung.
H330 Lebensgefahr bei Einatmen.
H331 Giftig bei Einatmen.
H332 Gesundheitsschädlich bei Einatmen.
H334 Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen.
H335 Kann die Atemwege reizen.
H336 Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.
H340 Kann genetische Defekte verursachen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, daß diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H341 Kann vermutlich genetische Defekte verursachen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, daß diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H350 Kann Krebs erzeugen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, daß diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H350 i Kann bei Einatmen Krebs erzeugen.
H351 Kann vermutlich Krebs erzeugen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, daß diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H360 Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen (konkrete Wirkung angeben, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, daß die Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H360 F Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
H360 D Kann das Kind im Mutterleib schädigen.
H360 FD Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann das Kind im Mutterleib schädigen.
H360 Fd Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen.
H360 Df Kann das Kind im Mutterleib schädigen. Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
H361 Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen (konkrete Wirkung angeben, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, daß die Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht)
H361 f Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
H361 d Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen.
H361 fd Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen.
H362 Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen.
H370 Schädigt die Organe (oder alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, daß diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H371 Kann die Organe schädigen (oder alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, daß diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H372 Schädigt die Organe (alle betroffenen Organe nennen) bei längerer oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, daß diese Gefahr bei keinem anderen Expositionswegbesteht).
H373 Kann die Organe schädigen (alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) bei längerer oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, daß diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H400 Sehr giftig für Wasserorganismen.
H410 Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
H412 Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
H413 Kann für Wasserorganismen schädlich sein, mit langfristiger Wirkung.


Übersicht der P-Sätze:


Die Kodierung der H-Sätze besteht aus dem Anfangsbuchstaben P und einer dreistelligen Zahl, deren erste Ziffer die Art der Gefahr beschreibt; die beiden letzten Ziffern sind eine fortlaufende Nummerierung. Es steht

P1nn    für    allgemeine Hinweise
P2nn    für    Vorsorgemaßnahmen
P3nn    für    Empfehlungen
P4nn    für    Lagerhinweise
P5nn    für    Entsorgungshinweise

P101 Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten.
P102 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
P103 Vor Gebrauch Kennzeichnungsetikett lesen.
P201 Vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen.
P202 Vor Gebrauch alle Sicherheitshinweise lesen und verstehen.
P210 Von Hitze / Funken / offener Flamme / heißen Oberflächen fernhalten. Nicht rauchen.
P211 Nicht gegen offene Flamme oder andere Zündquelle sprühen.
P220 Von Kleidung /... / brennbaren Materialien fernhalten/entfernt aufbewahren.
P221 Mischen mit brennbaren Stoffen /... unbedingt verhindern.
P222 Kontakt mit Luft nicht zulassen.
P223 Kontakt mit Wasser wegen heftiger Reaktion und möglichem Aufflammen unbedingt verhindern.
P230 Feucht halten mit ...
P231 Unter inertem Gas handhaben.
P232 Vor Feuchtigkeit schützen.
P233 Behälter dicht verschlossen halten.
P234 Nur im Originalbehälter aufbewahren.
P235 Kühl halten.
P240 Behälter und zu befüllende Anlage erden.
P241 Explosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel / Lüftungsanlagen / Beleuchtung /... verwenden.
P242 Nur funkenfreies Werkzeug verwenden.
P243 Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen treffen.
P244 Druckminderer frei von Fett und Öl halten.
P250 Nicht schleifen / stoßen /... / reiben.
P251 Behälter steht unter Druck: Nicht durchstechen oder verbrennen, auch nicht nach der Verwendung.
P260 Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol nicht einatmen.
P261 Einatmen von Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol vermeiden.
P262 Nicht in die Augen, auf die Haut oder auf die Kleidung gelangen lassen.
P263 Kontakt während der Schwangerschaft / und der Stillzeit vermeiden.
P264 Nach Gebrauch ... gründlich waschen.
P270 Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.
P271 Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden.
P272 Kontaminierte Arbeitskleidung nicht außerhalb des Arbeitsplatzes tragen.
P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
P280 Schutzhandschuhe / Schutzkleidung / Augenschutz / Gesichtsschutz tragen.
P281 Vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung verwenden.
P282 Schutzhandschuhe / Gesichtsschild / Augenschutz mit Kälteisolierung tragen.
P283 Schwer entflammbare / flammhemmende Kleidung tragen.
P284 Atemschutz tragen.
P285 Bei unzureichender Belüftung Atemschutz tragen.
P231 + P232 Unter inertem Gas handhaben. Vor Feuchtigkeit schützen.
P235 + P410 Kühl halten. Vor Sonnenbestrahlung schützen.
P301 BEI VERSCHLUCKEN:
P302 BEI BERÜHRUNG MI DER HAUT:
P303 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar):
P304 BEIM EINATMEN:
P305 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN:
P306 BEI KONTAMINIERTER KLEIDUNG:
P307 BEI Exposition:
P308 BEI Exposition oder falls betroffen:
P309 BEI Exposition oder Unwohlsein:
P310 Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P311 GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P312 Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P313 Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P314 Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P315 Sofort ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P320 Besondere Behandlung dringend erforderlich (siehe ... auf diesem Kennzeichnungsetikett).
P321 Besondere Behandlung (siehe ... auf diesem Kennzeichnungsetikett).
P322 Gezielte Maßnahmen (siehe ... auf diesem Kennzeichnungsetikett).
P330 Mund ausspülen.
P331 KEIN Erbrechen herbeiführen.
P332 Bei Hautreizung:
P333 Bei Hautreizung oder -ausschlag:
P334 In kaltes Wasser tauchen / nassen Verband anlegen.
P335 Lose Partikel von der Haut abbürsten.
P336 Vereiste Bereiche mit lauwarmem Wasser auftauen. Betroffenen Bereich nicht reiben.
P337 Bei anhaltender Augenreizung:
P338 Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.
P340 Die betroffene Person an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen erleichtert.
P341 Bei Atembeschwerden an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen erleichtert.
P342 Bei Symptomen der Atemwege:
P350 Behutsam mit viel Wasser und Seife waschen.
P351 Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen.
P352 Mit viel Wasser und Seife waschen.
P353 Haut mit Wasser abwaschen / duschen.
P360 Kontaminierte Kleidung und Haut sofort mit viel Wasser abwaschen und danach Kleidung ausziehen.
P361 Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen.
P362 Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen.
P363 Kontaminierte Kleidung vor erneutem Tragen waschen.
P370 Bei Brand:
P371 Bei Großbrand und großen Mengen:
P372 Explosionsgefahr bei Brand.
P373 KEINE Brandbekämpfung, wenn das Feuer explosive Stoffe / Gemische / Erzeugnisse erreicht.
P374 Brandbekämpfung mit üblichen Vorsichtsmaßnahmen aus angemessener Entfernung.
P375 Wegen Explosionsgefahr Brand aus der Entfernung bekämpfen.
P376 Undichtigkeit beseitigen, wenn gefahrlos möglich.
P377 Brand von ausströmendem Gas: Nicht löschen, bis Undichtigkeit gefahrlosbeseitigt werden kann.
P378 ... zum Löschen verwenden.
P380 Umgebung räumen.
P381 Alle Zündquellen entfernen, wenn gefahrlos möglich.
P390 Verschüttete Mengen aufnehmen, um Materialschäden zu vermeiden.
P391 Verschüttete Mengen aufnehmen.
P301 + P310 BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P301 + P312 BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P301 + P330 + P331 BEI VERSCHLUCKEN: Mund ausspülen. KEIN Erbrechen herbeiführen.
P302 + P334 BEI KONTAKT MIT DER HAUT: In kaltes Wasser tauchen / nassen Verband anlegen.
P302 + P350 BEI KONTAKT MIT DER HAUT: Behutsam mit viel Wasser undSeife waschen.
P302 + P352 BEI KONTAKT MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seifewaschen.
P303 + P361 + P353 BEI KONTAKT MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle beschmutzten, getränkten Kleidungsstücke sofortausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen.
P304 + P340 BEI EINATMEN: An die frische Luft bringen und in einer Positionruhigstellen, die das Atmen erleichtert.
P304 + P341 BEI EINATMEN: Bei Atembeschwerden an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen erleichtert.
P305 + P351 + P338 BEI KONTAKT mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
P306 + P360 BEI KONTAKT mit der Kleidung: Kontaminierte Kleidung und Haut sofort mit viel Wasser abwaschen und danach Kleidung ausziehen.
P307 + P311 BEI Exposition: GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P308 + P313 BEI Exposition oder falls betroffen: Ärztlichen Rat Einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P309 + P311 BEI Exposition oder Unwohlsein: GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P332 + P313 Bei Hautreizung: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P333 + P313 Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P335 + P334 Lose Partikel von der Haut abbürsten. In kaltes Wasser tauchen /nassen Verband anlegen.
P337 + P313 Bei anhaltender Augenreizung: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P342 + P311 Bei Symptomen der Atemwege: GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P370 + P376 Bei Brand: Undichtigkeit beseitigen, wenn gefahrlos möglich.
P370 + P378 Bei Brand: ... zum Löschen verwenden.
P370 + P380 Bei Brand: Umgebung räumen.
P370 + P380 + P375 Bei Brand: Umgebung räumen. Wegen Explosionsgefahr Brand aus der Entfernung bekämpfen.
P371 + P380 + P375 Bei Großbrand und großen Mengen: Umgebung räumen. Wegen Explosionsgefahr Brand aus der Entfernung bekämpfen.
P401 ... aufbewahren.
P402 An einem trockenen Ort aufbewahren.
P403 An einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
P404 In einem geschlossenen Behälter aufbewahren.
P405 Unter Verschluss aufbewahren.
P406 In korrosionsbeständigem /... Behälter mit korrosionsbeständiger Auskleidung aufbewahren.
P407 Luftspalt zwischen Stapeln / Paletten lassen.
P410 Vor Sonnenbestrahlung schützen.
P411 Bei Temperaturen von nicht mehr als ... °C / ... aufbewahren.
P412 Nicht Temperaturen von mehr als 50 °C aussetzen.
P413 Schüttgut in Mengen von mehr als ... kg bei Temperaturen von nicht mehr als ... °C aufbewahren
P420 Von anderen Materialien entfernt aufbewahren.
P422 Inhalt in / unter ... aufbewahren
P402 + P404 In einem geschlossenen Behälter an einem trockenen Ort aufbewahren.
P403 + P233 Behälter dicht verschlossen an einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
P403 + P235 Kühl an einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
P410 + P403 Vor Sonnenbestrahlung geschützt an einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
P410 + P412 Vor Sonnenbestrahlung schützen und nicht Temperaturen von mehr als 50 °C aussetzen.
P411 + P235 Kühl und bei Temperaturen von nicht mehr als ... °C aufbewahren.
P501 Inhalt / Behälter ... zuführen.


Übersicht der EUH-Sätze:

EUH 001 In trockenem Zustand explosiv.
EUH 006 Mit und ohne Luft explosionsfähig.
EUH 014 Reagiert heftig mit Wasser.
EUH 018 Kann bei Verwendung explosionsfähige / entzündbare Dampf /Luft-Gemische bilden.
EUH 019 Kann explosionsfähige Peroxide bilden.
EUH 044 Explosionsgefahr bei Erhitzen unter Einschluss.
EUH 029 Entwickelt bei Berührung mit Wasser giftige Gase.
EUH 031 Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase.
EUH 032 Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige Gase.
EUH 066 Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen.
EUH 070 Giftig bei Berührung mit den Augen.
EUH 071 Wirkt ätzend auf die Atemwege.
EUH 059 Die Ozonschicht schädigend.
EUH 201 Enthält Blei. Nicht für den Anstrich von Gegenständen verwenden, die von Kindern gekaut oder gelutscht werden könnten.
EUH 201 A Achtung! Enthält Blei.
EUH 202 Cyanacrylat. Gefahr. Klebt innerhalb von Sekunden Haut und Augenlider zusammen. Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
EUH 203 Enthält Chrom(VI). Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
EUH 204 Enthält Isocyanate. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
EUH 205 Enthält epoxidhaltige Verbindungen. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
EUH 206 Achtung! Nicht zusammen mit anderen Produkten verwenden, da gefährliche Gase (Chlor) freigesetzt werden können.
EUH 207 Achtung! Enthält Cadmium. Bei der Verwendung entstehen gefährliche Dämpfe. Hinweise des Herstellers beachten. Sicherheitsanweisungen einhalten.
EUH 208 Enthält (Name des sensibilisierenden Stoffes). Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
EUH 209 Kann bei Verwendung leicht entzündbar werden.
EUH 209 A Kann bei Verwendung entzündbar werden.
EUH 210 Sicherheitsdatenblatt auf Anfrage erhältlich.
EUH 401 Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt die Gebrauchsanleitung einhalten.
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