Einordnung:Amanitaceae (Dachpilz-Familie) - Leformix: fug.zzz.diy.bad.bad.agc.agc.amt.zzz.amt.phs Vorkommen:Insbesondere in
Laubwäldern unter Eichen und gelegentlich
auch unter Rotbuchen; sehr selten auch unter Nadelbäumen
anzutreffen. Beschreibung:Bis etwa 15 cm hoch werdender Lamellenpilz mit einem bis zu 12 cm breiten Hut, der in seiner Farbe von weiß, über grünlich-weiß bis zu gelbgrün oder braungrün varieren kann. Das Fleisch ist rein weiß, der Stiel genattert und mit einem Ring versehen. Die Stielbasis ist knollig und mit einer häutigen Volva. Der Fruchkörper erscheint ab Juli bis in den Oktober hinein. Zwischen dem »normalen« und dem »weißen« Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides var. alba) wird indes nicht mehr unterschieden, da es zahlreiche Übergangsformen gibt. Der rein weiße Kegelhütige Knollenblätterpilz (Amanita virosa) hat einen wollig-faserigen Stiel und wächst bevorzugt in Nadelwäldern. |
Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) |
Der Grüne
Knollenblätterpilz ist bezogen auf die
Giftigkeit zu recht der gefürchteste Giftpilz in unseren
Breiten.
Was die Verwechselungsgefahr mit Speisepilzen betrifft, besteht weniger
Anlaß zur Sorge, da beispielsweise alle Champignon-Arten nie
rein
weiße Lamellen haben. Selbst im jungen Zustand ist bei
Champignons immer ein
leichter Rosastich zu erkennen. Bei Täublingen
wiederum, ist der Stiel weder mit einem Ring noch mit einer
knolligen Basis versehen. Des weiteren ist er brüchig (wie
sonst
nur noch bei den Milchlingen) und nie faserig. Daß der
Grüne Knollenblätterpilz dennoch für 90
Prozent aller
tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen verantwortlich zeichnet,
ist
nur mit grober Unkenntnis oder verantwortungslosem Leichtsinn zu
erklären. Immerhin gab es zwischen 1971 und 1980 über
200
Vergiftungsfälle durch diesen Pilz, von denen knapp ein
Viertel
tödlich verlief.
Für die Giftwirkung
des Grünen Knollenblätterpilzes
zeichnen im wesentlichen die Amanitine verantwortlich. Hierbei handelt
es sich um bicyclische Octapeptide. Der Gehalt, bezogen auf die
getrockneten Pilze, kann bis zu 5 mg pro Gramm betragen. Den
größten Anteil hat das beta-Amanitin, den
geringsten, mit
etwa einem Drittel davon, das gamma-Amanitin. Andere Toxine, etwa das
ähnlich aufgebaute Phalloidin, sind in einer
größeren
Menge vorhanden, sind für die Giftigkeit aber nur von
untergeordneter Bedeutung, da sie hitzelabil sind und somit beim Kochen
zerstört werden.
Typisch für Vergiftungen durch Knollenblätterpilze
ist die
hohe Latenzzeit zwischen Einnahme und ersten Vergiftungserscheinungen,
die zwischen 6 und 10 Stunden, bei leichteren
Vergiftungen auch bis zu 36 Stunden betragen kann. Aber selbst bei
tödlichen Vergiftungen tritt der Tod erst nach etwa 15 Stunden
ein. Die Giftigkeit der Amanitine ist in einer Zerstörung der
Leber begründet. Eine ausführliche Beschreibung der
Giftwirkung kann bei Bresinsky
und Besl nachgelesen werden.
alpha-Amanitin: beta-Amanitin: gamma-Amanitin: |