Pfirsich (Prunus persica) |
Aus Steinobstkernen (insbesondere aus denen des Pfirsichs) wird der preiswerte Marzipan-Ersatzstoff »Persipan« hergestellt (Marzipan selbst wird aus Mandeln hergestellt). Dies muß den Konsumenten keineswegs beunruhigen, denn das enthaltene Amygdalin läßt sich enzymatisch spalten und die entstehende Blausäure verflüchtigt sich. Viele vom Menschen als Nahrungsmittel genutzte Pflanzen enthalten in frischer Form cyanogene Glykoside und bedürfen einer speziellen Zubereitung. Ein Beispiele hierfür ist der Maniok (Manihot esculenta); nicht viel anders stellt sich der Sachverhalt bei den Taro-Knollen dar (Colocasia esculenta), die Oxalate enthalten. In einem Themenverzeichnis finden Sie weitere Nahrungspflanzen.
Steinobstsamen enthalten Amygdalin. Amygdalin ist ein sogenanntes
cyanogenes
Glykosid, das in Gegenwart von Wasser Blausäure abspaltet. Im
Kapitel
über die Pflanzeninhaltsstoffe
finden
Sie hierzu weitere Informationen. Das Verschlucken, etwa von
Kirschkernen,
führt jedoch nicht zu Vergiftungserscheinungen, da der
eigentliche
Same
ja noch durch eine harte Schale vor den Verdauungsenzymen
geschützt
ist. Lediglich bei Pfirsichen und bei Aprikosen kommt es gelegentlich
vor,
daß die Schale bereits beim Zerschneiden der Frucht gespalten
wird
und somit der weiche, mandelförmige Same zugänglich
ist. In
den
einzelnen Steinobstsamen wurden folgende Glykosid-Konzentrationen
gefunden:
Prunus armeniaca |
bis 8% Amygdalin |
Prunus avium |
bis 2% Amygdalin |
Prunus cerasus |
bis 2% Amygdalin |
Prunus domestica |
bis 3% Amygdalin |
Prunus persica |
bis 6% Amygdalin |
Amygdalin: |