Armenischer Mohn (Papaver bracteatum)

Andere Bezeichnungen:

Arzneimohn

Einordnung:

Papaveraceae, Papaveroideae (Mohngewächse, Mohn-Geschwister) - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.ral.ral.par.par.ppr.brm

Vorkommen:

Im Nordosten der Türkei, im Norden Irans, in Armenien und in Aserbaidschan anzutreffen. Bei uns als Zierpflanze angebaut, oft auch in Kreuzungen mit dem ähnlichen Türkenmohn (Papaver orientale).

Beschreibung:

Bis 120 cm hoch werdendes, ausdauerndes Kraut mit rauhen, feingefiederten, graugrünen Blättern und bis 10 cm großen, blutroten Blüten, die im Mai und Juni erscheinen.

Armenischer Mohn (Papaver bracteatum)
Armenischer Mohn (Papaver bracteatum)

Wissenswertes:

Der Armenische Mohn ist in der Anlage 2 als verkehrsfähiges, aber nicht verschreibungsfähiges Betäubungsmittel genannt. Der Handel zu Zierzwecken ist erlaubt. Da sich der Inhaltsstoff Thebain des Armenischen Mohns einfach zum Beispiel in das Schmerzmittel Nalbuphin, nicht aber in Morphin oder Heroin umwandeln läßt, empfielt die Weltgesundheitsorganisation WHO den Anbau des Armenischen Mohns gegenüber dem Schlafmohn (Papaver somniferum) zu bevorzugen. Des weiteren ist Thebain Ausgangsprodukt für die Herstellung des potenten Schmerzmittels Buprenorphin, das unter dem Markennamen Subutex auch in der Drogensubstitution bei Heroinabhängigen Anwendung findet. Zu beachten ist hierbei jedoch, daß es bei unsachgemäßer Anwendung zu verstärkten Entzugssymptomen kommen kann. In einem Themenverzeichnis finden Sie weitere Arzneipflanzen.

Zur Giftigkeit:

Der Armenische Mohn enthält im Milchsaft der Fruchtkapsel bis zu 6% Alkaloide, deren wichtigste Vertreter das Oripavin und das Thebain sind. Beide Alkaloide sind strukturell verwandt mit dem Morphin des Schlafmohns (Papaver somniferum). Morphin selbst wurde im Armenischen Mohn nicht nachgewiesen. Vom Armenischen Mohn wurden Kultursorten gezüchtet, deren Alkaloidgemisch zu 98 von 100 Teilen aus Thebain besteht.

Oripavin und Thebain

Oripavin:
Summenformel: C18H19NO3
Molmasse: 297,3 g/mol

Thebain:
Summenformel: C19H21NO3
Molmasse: 311,4 g/mol
LD50 (Kaninchen): 14 mg/kg (i.p.)

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