Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea)

Andere Bezeichnungen:

Jakobsgreiskraut

Einordnung:

Asteraceae, Asteroideae (Korbblütengewächse, Astern-Geschwister) - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.asr.asr.asr.asr.snc.jcb

Vorkommen:

Verbreitet in ganz Eurasien. Kommt insbesondere auf Wiesen und Wegrändern vor, wobei sonnige und trockene Standorte bevorzugt werden. Oft vergesellschaftet mit dem Johanniskraut (Hypericum perforatum).

Beschreibung:

Bis 100 cm hoch werdendes, ein- bis mehrjähriges Kraut mit fiederteiligen Blättern. Die gelben Blüten erscheinen zwischen Juli und September.

Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea)
Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea)

Wissenswertes:

Von der Verwendung des Jakobskreuzkrautes als Heilpflanze, etwa als Antidiabetesmittel (mit zweifelhafter Wirkung), wird dringend abgeraten. Obwohl das Jakobskreuzkraut kein Neophyt ist, sondern schon immer in unseren Regionen vorkommt, wird es zunehmend bekämpft, da sich einflußreiche Honoratioren Sorge um die Gesundheit ihrer Edelrösser machen. Was Ihr Pferd nicht fressen darf, erfahren Sie bei Heike Gross.

P.S.: Auf obige Bemerkungen bekam ich einige unflätige Nachrichten übersandt, ebenso wurde das Gästebuch mit Beschwerden überflutet. Offensichtlich ist es mir hier gelungen in ein echtes Heuschreckennest zu stoßen. Schließlich widerspricht da jemand der (stecken)pferdgerechten Umgestaltung der Natur und will einem den gefahrlosen Ausritt vom Gestüt zum Golfplatz vermiesen. Wenn man denn schon der (leib)eigenen, pilzesuchenden Putzfrau sonntäglich im Wald begegnen muß, so doch wenigstens hoch zu Roß: »Fräulein Ludmilla, Sie hatten vegessen das Kinderzimmer aufzuräumen!« Ein gewisser Abstand muß schließlich gewahrt bleiben, derweil der Sohnemann im Suff mit dem SUV die Kinder von Ludmilla über den Haufen fährt: »Ist es denn mein Fehler, wenn die keinen Garten zum Spielen haben?« Da kann es selbstverständlich auch kein Argument sein, daß sich Ludmilla an dem Blümlein erfreut, denn schließlich ist »Konsul des Caligula« im Unterhalt deutlich kostspieliger als Ludmilla: »Möge diese doch auf dem Grab ihrer Kinder die Pflanze aussähen«. So bleibt nur noch zu hoffen, daß die vom Jakobskreuzkraut befreiten Flächen, dem Stechapfel (Datura stramonium) ein geeignetes Refugium bilden, denn ein Rodeo, das man in unseren Längengeraden nur selten bewundern kann, würde für manches entschädigen und Barbarossa läßt ja auch schön grüßen.

Die sonst so medienbeherrschende ökologische Bedeutung wird beim Jakobskreuzkraut tunlichst verschwiegen. Keine Rede von seiner Funktion als Bieneweide oder Futterquelle für  Insekten, und sei es für die Raupen des Jakobskreuzkrautbären.

Waldschwebfliege auf Jakobskreuzkraut
Waldschwebfliege auf Jakobskreuzkraut

Zur Giftigkeit:

Das Jakobskreuzkraut enthält bis zu 0,3% Pyrrolizidin-Alkaloiden, z.B. Senecionin. Pyrrolizidin-Alkaloide führen zu chronischen Lebervergiftungen. Insbesondere bei Weidetieren können Vergiftungen auftreten, wobei Wiederkäuer weniger empfindlich reagieren. Nach Angaben der Landwirtschaftkammer Schleswig-Holstein beträgt die tödliche Dosis an frischem Jakobskreuzkraut pro Pferd etwa 25 Kilogramm und pro Rind etwa 100 Kilogramm. Es sei noch angemerkt, daß der Energiebedarf moderner Hochleistungskühe nicht mehr durch Verfütterung von Heu oder Gras zu decken ist. Eine Milchmenge von 40 Liter pro Tag und Kuh macht spezielles Kraftfutter erforderlich, außerhalb von dem, was auf unseren Wiesen wächst.

Senecionin

Senecionin:
Summenformel:
C18H25NO5
Molmasse: 335,4 g/mol

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