Gemeine Eberesche (Sorbus aucuparia)

Andere Bezeichnungen:

Vogelbeere

Einordnung:

Rosaceae, Spiraeoideae (Rosengewächse, Spierstrauch-Geschwister) - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.ros.ros.ros.spr.srs.acr

Vorkommen:

Verbreitet in fast ganz Europa mit Verbreitungsschwerpunkt Mitteleuropa. Meidet trockene Regionen.

Beschreibung:

Bis zu 1500 cm hoch werdender kleiner Baum mit bis zu 20 cm langen, unpaarig gefiederten Blättern, deren lanzettliche Teilblättchen am Rande gesägt sind. Die weißen Blüten stehen zahlreich in Doldenrispen und erscheinen zwischen Mai und Juli. Aus ihnen bilden sich scharlachrote Beerenfrüchte.

Gemeine Eberesche (Sorbus aucuparia)
Gemeine Eberesche (Sorbus aucuparia)

Wissenswertes:

Die weit verbreitete Eberesche stellt eine wichtige Winternahrung für viele Vogelarten und Kleinsäuger dar. Insofern sollte sie auch dem Hobbygärter ein durchaus willkommener Baum sein.Hinzu kommt, daß sich die Beeren bequem zu Saft und Konfitüre verarbeiten lassen. Der hohe Gehalt an Ascorbinsäure machte sie in früheren Jahren zu einem wichtigen Mittel gegen Skorbut. Weitere Nahrungspflanzen finden Sie in einem Themenverzeichnis.

Zur Giftigkeit:

Die Beeren der Eberesche enthalten Parasorbosid, das bei Verletzung der Beeren durch enzymatische Abspaltung von Glucose in Parasorbinsäure umgewandelt wird. Parasorbinsäure kann die Schleimhäute des Magen-Darm-Trackts reizen und zu Erbrechen und Durchfall führen. Dies bedingt aber den Verzehr großer Mengen roher Beeren. Nach Frohne und Pfänder müßte man, um eine tödliche Dosis Parasorbinsäure aufzunehmen, 90 Kilogramm Beeren auf einmal essen. Beim Kochen der Beeren wandelt sich die Parasorbinsäure in Sorbinsäure um, eine als Konservierungsstoff in Lebensmittel zugelassene Verbindung. Sorbinsäure kann allerdings durch einen Schimmelpilz (Penicillium roqueforti) unter Abspaltung von Kohlendioxid in 1,3-Pentadien umgewandelt werden, das einen üblen, typisch olefinartigen (für Laien »chemieartigen«) Geruch verbreitet. Man spricht dann von einem Fehlaroma.
 

Parasorbosid Parasorbinsäure Sorbinsäure Parasorbosid:
Summenformel: C12H18O8
Molmasse: 290,3 g/mol

Parasorbinsäure:
Summenformel: C6H8O2
Molmasse: 112,1 g/mol

Sorbinsäure:
Summenformel: C6H8O2
Molmasse: 112,1 g/mol

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