Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara)

Einordnung:

Solanaceae, Solanoideae (Nachtschattengewächse, Nachtschatten-Geschwister) - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.asr.son.son.son.slm.dlr

Vorkommen:

Verbreitet in ganz Mitteleuropa. Bevorzugt feuchte Böden in Auwäldern, Hecken und Gebüschen.

Beschreibung:

Bis 200 cm lang werdende, verholzende Ranke mit eiförmigen Blättern und violetten Blüten mit leuchtend gelben Staubblättern. Die Blüten erscheinen ab Juni, die scharlachroten Beeren reifen ab August.

Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara)
Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara)

Wissenswertes:

Die Blütezeit des Bittersüßen Nachtschatten erstreckt sich über die ganze Vegetationsperiode, so daß an einer Pflanze von der Blütenknospe bis zur reifen Beere alle Fruchtstadien zu finden sind.

Zur Giftigkeit:

Der Bittersüße Nachtschatten enthält im Kraut bis zu 3%, in der Wurzel bis zu 1,4% und in den unreifen Früchten bis zu 0,6% Steroidalkaloide. Die reifen Beeren sind praktisch alkaloidfrei. Hinsichtlich der Art der Steroidalkaloide weist die Pflanze eine Besonderheit auf: Es gibt vom Bittersüßen Nachtschatten drei verschiedene chemische Rassen. Dies bedeutet, daß äußerlich nicht zu unterscheidende Pflanzen eine unterschiedliche Alkaloid-Zusammensetzung haben. Man unterscheidet die Tomatidenol-Rasse, welche westlich der Elbe vorkommt und deren Steroidalkaloide auf dem Aglykon Tomatidenol aufbauen, die Soladulcidin-Rasse, die östlich der Elbe vorkommt und deren Steroidalkaloide auf dem Aglykon Soladulcidin aufbauen sowie die Solasodin-Rasse, die isoliert in Ungarn, Bulgarien und Frankreich vorkommt, mit Solasodin als Aglykon. Weitere Informationen zu Steroidalkaloiden (vgl. hierzu auch Saponine) finden Sie im Kapitel über Pflanzeninhaltsstoffe. In betagteren oder nicht mit der nötigen Sorgfalt erstellten Giftpflanzen-Bücher wird die Gifttigkeit des Bittersüßen Nachtschattens maßlos überschätzt (vgl. z.B. Liebenow). Eine realistische Einschätzung der Giftigkeit findet sich bei Frohne/Pfänder.

Tomatidenol

Tomatidenol:
Summenformel:
C27H43NO2
Molmasse: 413,6 g/mol

Soladulcidin

Soladulcidin:
Summenformel: C27H45NO2
Molmasse: 415,6 g/mol

Solasodin

Solasodin:
Summenformel:
C27H43NO2
Molmasse: 413,6 g/mol

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