Sandbüchsenbaum (Hura crepitans)

Einordnung:

Euphorbiaceae, Euphorbioideae (Wolfsmilchgewächse, Wolfsmilch-Geschwister) - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.ros.mah.eub.eub.hur.crs

Vorkommen:

Besiedelt die tropischen Regionen Süd- und Mittelamerikas. Insbesondere in Amazonien anzutreffen.

Beschreibung:

Bis zu 2500 cm groß werdender Baum mit eiförmigen, etwa 20 cm langen Blätter, die durch eine ausgeprägte Nervatur gekennzeichnet sind. Die Rinde ist eher hellbraun und mit zahlreichen Dornen übersäht. Die violetten männlichen Blüten stehen zu etwa 70 Stück in einer Traube, die weiblichen, mehr bräunlich-violetten Blüten sitzen an einem langen Stiel einzeln an den Zweigen und besitzen eine sternförmige Krone. Die Frucht ist eine holzige Kapsel von acht oder mehr Zentimeter Durchmesser. Sie besteht aus aus etwa 15 gebogenen Segmenten, den eigentliche Samen.

Sandbüchsenbaum (Hura crepitans)
Sandbüchsenbaum (Hura crepitans)

Wissenswertes:

Die Früchte des Sandbüchsenbaum »explodieren« nach der Reife mit einem hörbaren Knall. Dabei fliegen die einzelnen Samen bis zu 40 Meter weit. Anwendung findet der Milchsaft der Pflanze als Pfeil- und Fischgift (vgl. auch Lewin). Des weiteren soll der Milchsaft auch bei Hautkrankheiten in der Volksmedizin Verwendung finden, was erstaunlich ist, da die enthaltenen Inhaltsstoffe eine stark hautreizende Wirkung haben. 

Zur Giftigkeit:

Der Sandbüchsenbaum enthält im Milchsaft Diterpenester. Herausragend ist dabei das Huratoxin, ein sogenannter Orthoester, der dem Resiniferatoxin der Maghrebinische Säulenwolfsmilch (Euphorbia resinifera) ähnlich ist. Ebenfalls ein Orthoester ist dasTetrodotoxin der Kugelfische (Fugu spec.), eines der potentesten Gifte (vgl. das Kapitel »Über Gifte«). Huratoxin verfügt neben seiner Toxizität auch über stark hautreizende Eigenschaften und gilt als cocarcinogen.

Huratoxin Huratoxin:
Summenformel: C35H50O7
Molmasse: 582,8 g/mol

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