Einordnung:Erythroxylaceae (Rotholzgewächse) - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.ros.mah.erl.zzz.erm.coc Vorkommen:Beheimatet in Südamerika, östlich der Anden, insbesondere in Bolivien, Peru, Brasilien und Ecuador, zwischen 600 und 2000 Metern über Meereshöhe. Beschreibung:Bis zu 300 cm hoch werdender Strauch mit bis zu 8 cm langen, zugespitz eiförmigen, hellgrünen Blättern. Die winzigen, grünlichweißen Blüten stehen in den Blattachseln. Aus ihnen bilden sich bis zu 1 cm große, rote Steinfrüchte. |
Bolivianischer Kokastrauch (Erythroxylum coca) |
Der Bolivianische Kokastrauch ist eine der wichtigsten drogenliefernden Pflanzen weltweit. Etwa 5 Prozent der produzierten Menge werden von der einheimischen Bevölkerung als Blattdroge für den Eigenbedarf verbraucht. Der Rest geht in die Cocain-Produktion, ebenso wie die Blätter des Kolumbianischen Kokastrauches (Erythroxylum novogranatense). Reines Cocain-Hydrochlorid wird vornehmlich geschnupft, während schlechtere Qualitäten mit Backpulver (Natriumhydrogencarbonat) in die frei Base umgewandelt und als Crack geraucht werden. Im Körper wird Cocain durch Verseifung des Methylesters größtenteils zu Benzoylecgonin metabolisiert. Ein gleichzeitiger Konsum von Alkohol (Ethanol) und Cocain kann durch den Nachweis von Cocaethylen erfolgen, während Crack-Konsum durch den Nachweis von Methylecgonidin festzustellen ist. Weitere Rauschpflanzen finden Sie in einem Themenverzeichnis. Ein Exkurs zum Thema »Rauschmittel« ist im Portrait des Schlafmohns (Papaver somniferum) zu finden.
In den Blättern des Bolivianischen Kokastrauches finden sich in der Regel bis zu 0,7% (in Ausnahmen bis zu 1,8%) Cocain sowie geringe Mengen Cinnamoylcocain. Cocaethylen bildet sich erst im menschlichen Körper aus Cocain, während Methylecgonidin teilweise beim Crack-Rauchen entsteht.
Cocain: |
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Cinnamoylcocain: |
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Cocaethylen: |
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Methylecgonidin: |