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Krotonölbaum (Croton tiglium) |
Das aus den Samen gepreßte Krotonöl wurde früher für allerlei medizinische Zwecken verwendet. Am gebräuchlichsten war die Verwendung als drastisches Abführmittel. Daneben war es aufgrund seiner hautreizenden Wirkung auch Bestandteil des Baunscheidtschen Öls, mit welchem diverse Heilpraktiker, die zuvor durch feine Einstiche verletzte Haut einreiben, um so gegen Rheumabeschwerden Abhilfe zu schaffen. Neuerdings versucht man sich mit dem Krotonöl in der AIDS-Therapie, da einige im Öl enthaltene Wirkstoffe offensichtlich auf die Vermehrung des HI-Virus hemmend wirken. Weitere Arzneipflanzen sind im entsprechenden Themenverzeichnis gelistet.
In den Samen des
Krotonölbaumes wurde ein als Crotin bezeichnetes Lectin
(Lectine
sind Moleküle, die sich aus Eiweiß und
Kohlehydrat-Bausteinen
zusammensetzen) nachgewiesen, das jedoch nicht in das Öl
übergeht. Im Öl selbst befindet sich eine Vielzahl an
Phorbol-Estern (vgl. hierzu auch Euphorbia
tirucalli),
etwa 12-Tetradecanoyl-phorbol-13-acetat (TPA),
das als cocarcinogen gilt und in der experimentellen Krebsforschung
Verwendung findet. Hierbei führt es innerhalb von sechs
Monaten zu einer Tumorrate von 66 Prozent. Bereits 20 Tropfen
Krotonöl gelten als für den Menschen
tödliche Dosis.
12-Tetradecanoyl-phorbol-13-acetat
(TPA): Summenformel: C36H56O8 Molmasse: 616,8 g/mol |