Orangefuchsiger Hautkopf (Cortinarius orellanus)

Andere Bezeichnungen:

Orangefuchsiger Rauhkopf, Orangefuchsiger Schleierling

Einordnung:

Cortinariaceae (Schleierling-Familie) - Leformix: fug.zzz.diy.bad.bad.agc.agc.cor.zzz.crs.ors

Vorkommen:

Bevorzugt wärmere Regionen, insbesondere Laubwälder. Eher im südlichen Mitteleuropa anzutreffen, jedoch auch in Polen, Tschechien und der Slowakei verbreitet. 

Beschreibung:

Pilz mit bis zu 8 cm breitem, orangefarbenem bis rostrotem Hut, der im Alter wellig verbogen ist. Die gleichgefärbten Lamellen sind oft zu dem Stiel hin mit einem Schleier überzogen. Der Stiel wird bis zu 9 cm hoch und bis zu 2 cm breit und ist heller als der Hut. Der Fruchtkörper erscheint zwischen August und Oktober.

Orangefuchsiger Hautkopf Cortinarius orellanus
Orangefuchsiger Hautkopf (Cortinarius orellanus)

Wissenswertes:

Bis 1952 wurde der Orangefuchsige Hautkopf als Speisepilz gehandelt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß zwischen dem Verzehr des Pilzes und den ersten Vergiftungserscheinungen bis zu vierzehn Tage vergehen können. Insofern wurden die Symptome nicht dem Pilzverzehr zugeordnet. Eine Massenvergiftung mit dem Pilz in Polen, von der über hundert Menschen betroffen waren und die für jeden zehnten tödlich endete, entlarvte den Pilz dann schließlich. Gewiß spielt auch die Seltenheit des Pilzes eine Rolle, daß er so spät als Giftpilz erkannt wurde.

Zur Giftigkeit:

Der Orangefuchsige Hautkopf enthält das Alkaloid Orellanin, das die Nieren schädigt. Schon das Auftreten der ersten Symptome dauert mit zwei bis vierzehn Tagen (s.o.) ungewöhnlich lange und übertriff hierbei sogar den Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Der Tod tritt in der Regel erst nach drei Monaten ein. Bedingt durch die Möglichkeit der Dialyse und der Transplantationsmedizin, ist die Mortalitätsrate heute aber deutlich niedriger. Eine ausführliche Beschreibung der Giftwirkung kann bei Bresinsky und Besl nachgelesen werden.



Orellanin

Orellanin:
Summenformel: C10H8N2O6
Molmasse: 252,2 g/mol
LD50 (Maus): 90 mg/kg (o.p.)


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