Brasilianische Ayahuasca-Liane (Banisteriopsis caapi)

Andere Bezeichnungen:

Yage

Einordnung:

Malpighiacea (Malpighiengewächse) - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.ros.mah.mah.zzz.bns.cap

Vorkommen:

Anzutreffen in den Regenwäldern Südamerikas um den Amazonas und Orinoco. Somit reicht das Verbreitungsgebiet von Peru über Brasilien bis nach Venezuela.

Beschreibung:

Über 3000 cm hoch kletternde Liane mit bis zu 20 cm langen und 10 cm breiten, ovalen Blättern, die gegenständig angeordnet sind. Die rosafarbenen, etwa 1,5 cm großen Blüten erscheinen nur sporadisch.

Banisteriopsis caapi Brasilianische Ayahuasca-Liane
Brasilianische Ayahuasca-Liane (Banisteriopsis caapi)

Wissenswertes:

Die Indianer Südamerikas schneiden die Ayahuasca-Liane in kleine Stücke und kochen sie zusammen mit anderen Pflanzen (etwa Psychotria viridis) mehrere Stunden mit Wasser aus. Der aufkonzentrierte, bitter schmeckende Sud wird über einen längeren Zeitraum in kleinen Dosen eingenommen. Dem Trank werden stimmungsaufhellende Eigenschaften nachgesagt. Die Pflanze selbst ist frei erhältlich, wohingegen das enthaltene N,N-Dimethyltryptamin etwa dem deutschen Betäubungsmittelgesetz unterstellt ist. In anderen Ländern ist die Rechtslage vergleichbar. Eine Übersicht der gängigen Rauschmittel finden Sie in einem Exkurs zum Portrait des Schlafmohns (Papaver somniferum) nachlesen. Weitere Rauschpflanzen finden Sie in einem Themenverzeichnis.

Zur Giftigkeit:

Die Ayahuasca-Liane enthält insbesondere in der Rinde Alkaloide vom sogenannten beta-Carbolin-Typ. Dies sind insbesondere das Harmin und das Harmalin, die auch in der im Vorderen Orient beheimateten Steppenraute (Peganum harmala) vorkommen. Daneben wurde auch noch N,N-Dimethyltryptamin nachgewiesen, welches unter anderem auch in der gerne als Zierpflanze angebauten Pupurnen Eisblume (Delosperma cooperi) zu finden ist.  Die Alkaloide vom Carbolin-Typ wirken als sogenannte Monoaminooxidase- (MAO-) Hemmer, verhindern also den Abbau von körpereigenen Neurotransmittern, wie Serotonin (Formel unter Urtica dioica), dem sogenannten Glückshormon. Es ist anzunehmen, daß diie Wirkung von N,N-Dimethyltryptamin entsprechend verstärkt wird.
 

Harmin

Harmin:
Summenformel: C13H12N2O
Molmasse: 212,2 g/mol
LD50 (Maus):
28 mg/kg (i.v.)

Harmalin

Harmalin:
Summenformel: C13H14N2O
Molmasse: 214,3 g/mol

N,N-Dimethyltryptamin

N,N-Dimethyltryptamin:
Summenformel: C12H16N2
Molmasse: 188,3 g/mol

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