Taumellolch (Lolium temulentum)

Einordnung:

Poaceae, Pooideae (Süßgräser, Süßgras-Geschwister) - Leformix: plt.trh.spt.mal.lil.con.poa.poa.poo.llm.tmm

Vorkommen:

In Eurasien und Nordafrika auf Wiesen, Getreidefeldern oder Wegrändern.

Beschreibung:

Bis zu 100 cm hohes, grünes bis bläulichgrünes Gras mit die Ährchen deutlich überragenden Hüllspelzen. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August.

Taumellolch (Lolium temulentum)
Taumellolch (Lolium temulentum)

Wissenswertes:

Die Samen des Taumellolches sollen früher absichtlich dem Bier beigemischt worden sein, um selbiges berauschender zu machen (vgl. hierzu auch Ch. Rätsch: Bier jenseits von Hopfen und Malz). Weitere Rauschpflanzen sind im entsprechenden Themenverzeichnis aufgelistet.

Zur Giftigkeit:

Lange Zeit galt die These, daß das Pyrrolizidin-Alkaloid Lolin für die Giftigkeit des Taumellolchs verantwortlich zeichnet. Man stritt und streitet sich noch immer darum, ob dieses Alkaloid durch die Pflanze oder durch einen parasitierenden Pilz gebildet wird. Mittlerweile konnte jedoch gezeigt werden, daß Lolin nicht über eine ausreichende Toxizität verfügt, um die Giftwirkung zu erklären. Eher scheint es so zu sein, daß durch Bakterien (Cornybacterium) gebildete Neurotoxine die Giftwirkung hervorufen, wie es bereits an anderen Gräsern der selben Gattung nachgewiesen wurde. Dominierend sind dabei Corynetoxin H 17a und Corynetoxin U 17 a, das statt der Hydroxygruppe in der Fettsäure-Kette, eine zur Carboxy-Gruppe konjungierte Doppelbindung aufweist. 

Corynetoxin

Corynetoxin H 17a:
Summenformel: C40H68N4O17
Molmasse: 876,9 g/mol
LD50 (Schaf): 5 mg/kg (p.o.)


Lolin

Lolin:
Summenformel:
C8H14N2O
Molmasse: 154,2 g/mol

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