Verborgene Schuppenwurz (Lathraea clandestina)

Andere Bezeichnungen:

Niedrige Schuppenwurz

Einordnung:

Orobanchaceae (Sommerwurzgewächse) - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.asr.lam.orh.zzz.ltr.cln

Vorkommen:

Beheimatet im westlichen Deutschland, Belgien, Frankreich, Spanien und Italien.

Beschreibung:

Bis zu etwa 5 cm groß werdende, mehrjährige Pflanze ohne Blattwerk, die lediglich während der kurzen Blühphase zwischen März und Mai zu beobachten ist. Bei den Blüten handelt es sich um violette Röhren, die oben helmartigen zu einer Seite verschlossen sind. Das Stempelende ragt von oben in die Öffnung.

Verborgene Schuppenwurz (Lathraea clandestina)
Verborgene Schuppenwurz (Lathraea clandestina)

Wissenswertes:

Bei der Verborgenen Schuppenwurz handelt es sich um einen Vollschmarotzer, das heißt die Pflanze ist nicht in der Lage selbst Nährstoffe zu produzieren. Die feinen Samen der Verborgenen Schuppenwurz keimen nur in der Nähe ihrer Wirtspflanzen (verschiedene Gehölze) und bohren deren Wurzeln unterirdisch an. Da die Pflanzen keine Keimblätter ausbilden müssen, ist deren Anlage in den Samen nur verkümmert vorhanden. Entsprechend können die Samen sehr klein ausfallen. Bei den verwandten, ebenfalls vollschmarotzenden Sommerwurzen (Orobanche spec.) sind Arten bekannt, bei denen 40000 Samen gerademal 4 mg wiegen (vgl. Urania-Enzyklopädie) , das entspricht  einer Samenanzahl von 10 Millionen pro Gramm. Diese Strategie macht es wahrscheinlich, daß immer ein Same in die Nähe der Wirtspflanze getragen wird.

Zur Giftigkeit:

Der Nektar der Verborgenen Schuppenwurz enthält Ammoniak und hat somit eine erhöhten pH-Wert. Es wird vermutet, daß die Pflanze damit Ameisen und andere Bodenbewohner davon abhalten will, den Nektar zu stehlen, da selbige nicht in der Lage sind die Pflanze zu bestäuben. Hummeln hingegen besuchen die Pflanze und holen sich den Nektar trotz des Ammoniak-Gehaltes.

NH3       Ammoniak:
Summenformel: H3N
Molmasse: 17,0 g/mol
LD50 (Ratte): 13 mg/kg (i.v.)

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