Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta)

Andere Bezeichnungen:

Speiselorchel

Einordnung:

Helvellaceae (Lorchel-Familie) - Leformix: fug.zzz.diy.asc.asc.asc.pzz.hlv.zzz.gyr.est

Vorkommen:

Bevorzugt insbesondere Kiefernwälder mit sandigen Böden, kann aber auch in Parkanlagen oder auf Rindenmulch erscheinen. 

Beschreibung:

Schlauchpilz, dessen Hut nach gängiger Beschreibung hirnartig gewunden ist. Die Farbe reicht von hell- bis dunkelbraun. Der Stiel ist schmutzigweiß gefärbt, faserig und im Alter innen hohl. Der Fruchtkörper erscheint zwischen März und Juni.

Frühjahrslorchel Gyromitra esculenta
Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta)

Wissenswertes:

Die wissenschaftliche Artenbenennung der Frühjahrslorchel »esculenta« bedeutet übersetzt »eßbar«, denn früher galt die Frühjahrslorchel als vorzüglicher Speisepilz, der jedoch einer speziellen Zubereitung bedurfte: Man mußte das Kochwasser zweimal wechseln, da sich in selbigen die Giftstoffe anreichern. Bisweilen waren aber auch dann noch Vergiftungen zu verzeichen (und sei es weil die Zubereitungsprozedur eher lax befolgt wurde), so daß heute von einem Genuß des Pilzes abgeraten wird. Indes sind Bezeichnungen, wie Giftlorchel oder Frühjahrsgiftlorchel moderne Kreationen von Pädagogen, die sich offensichtlich den Kernkompetenzen der Mykologen bemächtigen. Es sollte jedermann bewußt sein, daß Namen und Eigenschaften nicht zwangsläufig einhergehen müssen.

Zur Giftigkeit:

Die Frühjahrslorchel enthält in den frischen Pilzen bis zu 750 mg/kg Gyromitrin, ein wasserlösliches Hydrazon des Acetaldehydes, das bin kleinen Dosen Erbrechen oder Durchfall auslösen kann. Schwere Vergiftungen können hingegen zum Tod durch Leber- oder Kreislaufversagen führen. Eine ausführliche Beschreibung der Giftwirkung der Frühjahrslorchel kann bei Bresinsky und Besl nachgelesen werden.



Gyromitrin

Gyromitrin:
Summenformel: C4H8N2O
Molmasse: 100,1 g/mol
LD50 (Maus): 350 mg/kg (o.p.)


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