Fächerlilie (Boophone disticha)

Einordnung:

Amaryllidaceae (Narzissengewächse) - Leformix: plt.trh.spt.mal.lil.lil.asg.amd.zzz.bpn.dsh

Vorkommen:

Besiedelt den südlichen Teil Afrikas, vom Kap bis zu den tropischen Regionen. Bevorzugt in Gras- und Buschlandschaften anzutreffen.

Beschreibung:

Aus einer bis zu 25 cm langen und etwa 15 cm breiten Zwiebel bildet sich in den späten Winter- bis Frühjahrsmonaten (Juli bis Oktober in der Heimat der Pflanze) eine etwa 20 cm große, kugelige Blütendolde mit bis zu 100 rosafarbenen bis roten Einzelblüten. Bei den Früchten handelt es sich um dreilappige Kapseln. Nach dem Aussamen erscheinen die fächerförmig angeordneten, blaugrünen, linealen Blätter, welche bis zu 50 cm lang werden können. 

Fächerlilie
Fächerlilie (Boophone disticha)

Wissenswertes:

Nach Ben-Erik van Wyk et al. gilt die Fächerlilie als bedeutendste Giftpflanze des südlichen Afrikas. Neben ihrer Giftigkeit hat sie diesen Ruf den ausgiebigen Anwendungen in der traditionellen Volksmedizin zu verdanken. Von einer Verwendung als Rauschmittel wird ebenfalls berichtet (zitiert nach Hager). Die Giftigkeit der Pflanze ist durchaus nicht unbekannt, denn schließlich wird sie auch zu Pfeilgift verarbeitet (vgl. Neuwinger). Die Fächerlilie ist somit ein eindrucksvolles Beispiel, daß die Gefährlichkeit einer Pflanze nicht nur von ihrer Giftigkeit abhängt sondern auch eines gehörigen Maßes an Unvernunft bedarf.

Zur Giftigkeit:

Die Fächerlilie enthält zahlreiche Alkaloide vom Lycorin-Typ. Dominierend sind mit einem Anteil von etwa je einem Fünftel am Gesamtalkaloid-Gemisch Buphanidrin und das sich daraus ableitende Epoxid Undulatin. Lycorin selbst, wie es etwa in Schneeglöcken-Arten (vgl. Galanthus elwesii) anzutreffen ist, kommt nur in Spuren vor.

Buphanidrin

Buphanidrin:
Summenformel:
C18H21NO4
Molmasse: 315,4 g/mol

Undulatin

Undulatin:
Summenformel: 
C18H21NO5
Molmasse: 331,4 g/mol

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