Kegelhütiger Knollenblätterpilz (Amanita virosa)

Einordnung:

Amanitaceae (Dachpilz-Familie) - Leformix: fug.zzz.diy.bad.bad.agc.agc.amt.zzz.amt.vrs

Vorkommen:

Bevorzugt saure Böden und Nadelwälder, ist gelegntlich aber auch in Laubwäldern zu finden. Mehr im Gebirge denn im Flachland zu finden. 

Beschreibung:

Pilz mit im jungen Zustand halbkugeligem, später kegeligen, bis zu 10 cm breitem, weißem Hut, der gelegentlich leicht gelblich gefärbt sein kann. Die Lamellen sind reinweiß und nicht am Stiel angewachsen. Der Stiel ist bis zu 2,5 cm breit und bis zu 20 cm lang, mit einer Manschette versehen und schuppig. Der Fruchtkörper bildet sich zwischen Juli und Oktober.

Kegelhütiger Knollenblätterpilz Amanita virosa
Kegelhütiger Knollenblätterpilz (Amanita virosa)

Wissenswertes:

Der ebenfalls weiße Frühlingsknollenblätterpilz (Amanita verna) ist vom Kegelhütigen Knollenblätterpilz am sichersten an der Hutform zu unterscheiden. Daneben unterscheiden sich ihre Verbreitungsgebiete: Während die erstgenannte Art wärmere Regionen, Laubwälder und basische Böden bevorzugt, sind es bei der letzteren kältere Regionen, saure Böden und Nadelwälder. Letztere ist an geeigneten Standorten durchaus auch häufiger zu beobachten, jedoch seltener als der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Zur Giftigkeit:

Für die Giftwirkung des Kegelhütigen Knollenblätterpilzes zeichnen im wesentlichen die Amanitine verantwortlich. Hierbei handelt es sich um bicyclische Octapeptide. Der Gehalt, bezogen auf die getrockneten Pilze, kann bis zu 3 mg pro Gramm betragen. Den größten Anteil hat das beta-Amanitin, den geringsten, mit etwa einem Drittel davon, das gamma-Amanitin. Andere Toxine, etwa das ähnlich aufgebaute Phalloidin, sind in einer größeren Menge vorhanden, für die Giftigkeit aber nur von untergeordneter Bedeutung, da sie hitzelabil sind und somit beim Kochen zerstört werden.
Typisch für Vergiftungen durch Knollenblätterpilze ist die hohe Latenzzeit zwischen Einnahme und ersten Vergiftungserscheinungen, die zwischen 6 und 10 Stunden, bei leichteren Vergiftungen auch bis zu 36 Stunden betragen kann. Aber selbst bei tödlichen Vergiftungen tritt der Tod erst nach etwa 15 Stunden ein. Die Giftigkeit der Amanitine ist in einer Zerstörung der Leber begründet. Eine ausführliche Beschreibung der Giftwirkung kann bei Bresinsky und Besl nachgelesen werden.
 

Amanitin

alpha-Amanitin:
Summenformel: C39H54N10O14S
Molmasse: 919,0g/mol
LD50 (Maus): 0,3 mg/kg (i.p.)

beta-Amanitin:
Summenformel: C39H53N9O15S
Molmasse: 920,0 g/mol
LD50 (Maus): 0,5 mg/kg (i.p.)

gamma-Amanitin:
Summenformel: C39H54N10O13S
Molmasse: 903,0 g/mol
LD50 (Maus): 0,2 mg/kg (i.p.)


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